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Ein Refugium der Natur

Fauna & Flora

Der Schaalsee und seine Werder

Der Naturpark Lauenburgische Seen und das Biosphärenreservat Schaalsee teilen sich diesen faszinierenden Schatz – den Schaalsee. Die bewaldeten Werder von Seedorf und Groß Zecher liegen am Westufer des Sees auf halber Strecke zwischen Zarrentin im Süden und Dargow im Norden. Es sind Halbinseln im tiefsten See Norddeutschlands.

 

Eine kostbare Mischung

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Mitten im Schaalsee stehen Wälder aus Buchen, Fichten und Kiefern: alt und knorrig neben jung und frisch. Totholzbäume mit unzähligen Pilzen, holzfressenden Käfern und Wildbienen sind gut vom Weg aus zu sehen. Die feuchten Wiesen und Senken beherbergen Nässespezialisten wie z.B. Sumpfdotterblume und Roterle. Kraniche brüten geschützt in vernässten Waldsenken, Ringelnattern sonnen sich dort auf den Bülten. Seeadler nutzen alte Baumriesen als Ansitze, wohingegen der kleine Eisvogel auf umgestürzten Uferbäumen auf Beute wartet. An den buchtenreichen Schaalseeufern haben sich ausgedehnte Schilfgürtel gebildet. Dort laichen Hasel, Quappe und Maräne oder nisten Drosselrohrsänger und vereinzelt sogar Rohrdommeln.

 

Eiszeitliche Hügelkuppen

Gut Groß Zecher
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Als die letzte Eiszeit vor ungefähr 12.000 Jahren endete, hinterließen Eis und Schmelzwasser eine Seenkette zwischen Lübeck und der Elbe. Der Schaalsee wird durch das fast 72 Meter tiefe Strudelloch zwischen Seedorf und Groß Zecher zum tiefsten See Norddeutschlands. Die Werder sind Teile der Moränenlandschaft, die aus dem Wasser herausragen. Heute liegt der Schaalsee inmitten einer ländlichen Kulturlandschaft. Wald, Wiesen, Felder, Herrenhäuser und immer wieder Wasser charakterisieren die Region. Der Schaalsee war durch die innerdeutsche Grenze längsgeteilt. Er lag je nach Perspektive am Zonenrand oder im Sperrgebiet. Für Natur und Landschaftsbild war diese Ruhepause ein Geschenk, denn an vielen Orten passierte lange Zeit nur wenig.

 

Am schönsten ist es zu Fuß

An der Seedorfer Kirche und am Gut Groß Zecher gibt es offizielle Parkplätze mit Infotafel. Auch Radfahrer, die mit der Seen-Radtour oder der Alleen- und Herrenhaustour an den Schaalsee gekommen sind, sollten von hier aus zu Fuß starten. In Seedorf führt eine mächtige Roteichenallee von der Kirche am (privaten) Schloss vorbei zum Werder. In Groß Zecher radelt man durch eine alte Lindenallee auf das Gutshaus zu.

An den kurzen Steigungen der Rundwanderwege über den Zecher Werder ud den Seedorfer Werder ist es spürbar: die Werder sind Hügelkuppen. Belohnt wird mit Aussichten auf Wasservögel wie Haubentaucher und Reiherenten oder auf die Rethwiese. Die kleine bewaldete Insel zwischen den beiden Werdern ragt nur wenige Meter aus dem Wasser. Auf dem Seedorfer Werder stehen 110 Jahre alte Douglasien am Wanderweg. Sie zählen zu den ältesten im Kreis. Kraniche und Wildgänse sind zur Zugzeit im Herbst und Frühjahr in großen Zahlen zu Gast und melden sich mit Trompeten und Geschnatter. Was für ein herrliches Spektakel!