Rundwanderweg: um den See ausgewiesen
Aussichtsturm: am Nordwestufer (von Mechow aus erreichbar)
Beobachtungshide: am südlichsten Punkt des Sees bei Wietingsbek (barrierefrei)
Grenzhus: in Schlagsdorf
Wanderparkplatz: in Wietingsbek
Der Mechower See liegt knapp 3 km nordöstlich von Ratzeburg und dem Ratze-
burger See direkt an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Heute
treffen sich hier zwei Bundesländer und zwei Großschutzgebiete, früher war es
eine scharf bewachte Staatsgrenze. Der eiszeitliche Rinnensee mit den ausge-
dehnten feuchten Grünlandflächen ist ein Eldorado für Wasservögel.
Von Vögeln und Vogelfreunden geschätzt
Als Teil einer Seenkette sind der Mechower See und das feuchte Grünland wichtige Trittsteine für wandernde Amphibien wie Rotbauchunken oder Kammmolche. Die naturnahen Schilfgürtel am See bieten dem Rohrschwirl geeignete Brutplätze. Hervorragende Ein- und Ausblicke in die Wasservogelwelt bietet der Aussichtsturm am Nordwestufer. Er ist über den Schlagsdorfer Weg an der Feuerwehr Mechow für Wanderer und Radfahrer erreichbar. Aus luftiger Höhe mit zusätzlichen Informationen von den Tafeln am Turm lässt sich einiges entdecken.
Tausende von Reiherenten beispielsweise nutzen den ruhigen Mechower See
zum Gefiederwechsel. Große Greifvögel wie der Seeadler, Rotmilane und Rohr-
weihen ziehen regelmäßig ihre Kreise über dem See. Wer ebenerdige Beobach-
tungen vorzieht, dem sei das "Versteck", eine ebenerdige Holzhütte empfohlen. Hier lässt es sich geschützt beobachten und fotografieren. Barrierefrei zugänglich ist der Beobachtungshide am südlichsten Punkt des Sees bei Wietingsbek.
Unter dem Eis entstanden
Während der letzten Eiszeit floss Schmelzwasser unter dem Gletscher ab und
spülte eine Rinne in den Boden. Beim Rückzug des Gletschers blieben hier Eisres-
te liegen, schmolzen später ab und hinterließen den länglich geformten See. Der
knapp 10 m tiefe Mechower See liegt in einer flachwelligen Moränenlandschaft.
Der Mechower See – ehemaliges Grenzgebiet
Zur Zeit der innerdeutschen Grenze gehörte die Wasserfläche des Sees zur DDR. Direkt am westlichen Ufer begann die Bundesrepublik. Die Grenzzeit war ein
Dornröschenschlaf für den See. Heute sind sowohl die Seefläche als auch das
(westliche) Seeufer durch Naturschutzgebiete vor Veränderungen geschützt.
Grenzüberschreitendes Erkunden
Den Mechower See entdeckt man am besten vom öffentlichen Wanderparkplatz
in Wietingsbek am Südende des Sees aus. Dort gibt eine Infotafel einen guten
Überblick über die Möglichkeiten. Ein ca 7 km langer Rundwanderweg führt
zeitweise am Seeufer entlang oder über den ehemaligen Grenzstreifen zum Vo-
gelbeobachtungsturm.
Direkt am Parkplatz verläuft auch der Grenzparcours, ein Wanderweg, der nach Schlagsdorf (Infozentrum GRENZHUS) führt. Die begleitenden Texttafeln erzählen vom Leben an der Grenze und von den damaligen Fluchtversuchen. Seeumrunder sehen die kleine Insel im Norden des Mechower Sees. Hier soll einmal die Schlafburg des Raubritters Johann Ribe von Schlagsdorf gestanden haben, der im 14. Jh. die nach Lübeck ziehenden Kaufleute überfiel. Inzwischen haben Kormorane die Insel übernommen.
Rundwanderweg um den Mechower See, Wanderparkplatz in Wietingsbek
Seenradtour (ca. 48 km): Ratzeburg – Schlagsdorf – Mustin – Dargow – Salem – Ratzeburg
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