In der Nähe von Büchen verlief einst die stark befestigte innerdeutsche Grenze. Heute findet sich an dieser Stelle das „Grüne Band“, ein länderübergreifendes Naturschutzgebiet. Der einstige Kolonnenweg bei Langenlehsten ist noch zu erkennen. Nach dem Rückbau der Grenzanlagen entstanden auf dem sandigen Untergrund Magerrasen und Heideflächen. Hier leben bedrohte Arten wie Schwarzkehlchen, Feldlerche und Ortolan. Gut erkennbar ist der Kontrast zwischen altem Hochwald und dem seit 1990 gewachsenen Wald auf Grenzboden.
Wanderwege: Gartenschlägereck zwischen Bröthen und Langenlehsten sowie Großraum Langenlehsten
Teilstrecke der Radrundtour „Grenztour“
Östlich von Büchen liegt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Langenlehsten ein besonders geschichtsträchtiger Abschnitt des „Grünen Bandes“, das sich entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ als Naturschutzgebiet über Deutschland hinaus von Finnland bis Griechenland erstreckt. Ein Paradies für Vogelfreunde.
Im Schatten der Teilung
Nach Beseitigung der Grenzanlagen Anfang der 90er Jahre konnten sich in der Langenlehstener und Bröthener Heide die verschiedenen Ökosysteme wie offene Sandböden, Brach- und Heideflächen sowie lichte Wälder mit vielgestaltigen Waldrändern ungestört entwickeln.
Daneben wird das Gebiet durch die ausgedehnten Flächen feuchten Grünlandes und einige Grünbrachen des Lehstener Moores bereichert.Viele seltene und bedrohte Vogelarten „trockenwarmer, offener bis halboffener Lebensräume“ können hier beobachtet werden. Dazu gehören etwa Heidelerche, Ortolan, Neuntöter und Wachtel, Raubwürger und Grauammer. Auch kommen hier 15 Mal so viele Feldlerchen vor wie auf gewöhnlich landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Die angrenzenden Misch- und Nadelwälder bieten Waldvogelarten wie Baumfalke, Wespenbussard, Schwarzspecht und Pirol Lebensraum. Arten des feuchten Grünlandes und der Brachflächen wie Sumpfohreule, Wiesenweihe, Braunkehlchen und Wachtelkönig finden im Lehstener Moor geeignete Brutplätze. In größeren Schilfzonen brütet die Rohrweihe.
Siegeszug der Natur
Die DDR-Grenztruppen hatten den Grenzbereich aus Gründen der Spurensicherung mechanisch und chemisch bewuchsfrei gehalten. Erst nach vollständigem Abbau aller Anlagen wie dem „KFZ-Sperrgraben“ (vor dem ehemaligen Minenfeld) trat die Natur ihren Siegeszug an. Moose, Flechten, Gräser gefolgt von Heide machten den Anfang, bevor dann schnell die Bäume folgten. Am unterschiedlichen Alter der Bäume kann im Wald der ehemalige Grenzverlauf immer wieder exakt nachvollzogen werden.
Trauriger Höhepunkt der Teilung Deutschlands war bei Langenlehsten 1976 die Ermordung Michael Gartenschlägers durch DDR-Grenztruppen, als dieser versuchte, eine Selbstschussanlage zu demontieren. Eine Gedenkstätte im Wald erinnert daran.
Eine schöne Fahrradtour
Für die Grenzerfahrung mit reicher Vogelwelt bietet sich die Radroute „Grenztour“ an. Von Büchen aus, wo in Büchen-Dorf ein Besuch der „Priesterkate“ lohnt, erreicht man ostwärts über Bröthen auf einem Stück der ausgeschilderten Radtour „Alleen- und Herrenhäuserr“ das Gebiet und Langenlehsten.
Mit dem Auto bietet sich im Norden der Rasthof Gudow/A24 als Ausgangspunkt einer Wanderung an. Südlich von Langenlehsten ist an der K 28 (Bröthen – Fortkrug) ein Schild, das auf die Gedenkstätte von Michael Gartenschläger hinweist. Von dort sind es nur 50 Meter bis zum Grenzweg.
Radrundtouren am Wegesrand
Grenztour (ca. 39 km): Büchen – Fitzen – Besenthal – Langenlehsten – Schwanheide – Büchen
Alleen- und Herrenhäusertour, Route West (ca. 42 km): Güster – Wotersen – Müssen – Siebeneichen – Besenthal – Güste
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