In der Antike wurde Armut verachtet oder sogar bekämpft. Erst das Christentum entdeckte Armut als soziales Phänomen und ethisches Problem. Die Kirchenväter entwickelten Lehren über die Armut, die entscheidend für das mittelalterliche Denken wurden. Auch das Mittelalter kannte die antike Verurteilung der Armut und die Verachtung der Armen. Als seit dem 11. Jahrhundert das Phänomen der »fleißigen« Armut auftrat (Lohnarbeitern gelang es nicht, ihren Lebensunterhalt zu sichern), leistete die Kirche Armenfürsorge. Seit dem 14. Jahrhundert entwickelte sich eine Art obrigkeitliche Armenpolitik (Sozialdisziplinierung mit Pflicht zur Arbeit). Auch in der frühen Neuzeit war die Wertung arbeitsunwilliger Armer als Anti-Typen nicht mehr rückgängig zu machen. Luther: Es füge sich nicht, dass »einer auf des anderen Arbeit müßig gehe«. Im 17. Und 18. Jahrhundert gewann die Sozialisationsfunktion absolutistischer Sozialpolitik in Disziplinaranstalten (Zucht- und Arbeitshäuser) institutionelle Gestalt. Eine Wende markierte erst das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794.
Der Vortrag verfolgt die Praxis der Armenfürsorge von damals bis heute.
Eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Verein Heimatgeschichte Gülzow und dem Kreativausschuss MarktTreff.
http://www.stiftung-herzogtum.de
Der Vortrag verfolgt die Praxis der Armenfürsorge von damals bis heute.
Eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Verein Heimatgeschichte Gülzow und dem Kreativausschuss MarktTreff.
http://www.stiftung-herzogtum.de
Terminübersicht
Gut zu wissen
Zahlungsmöglichkeiten
Eintritt frei
Autor:in
Organisation